Metallographie

Lette Verein Berlin: Berufsausbildung Metallographie

Voraussetzungen für die Bewerbung:

  • Mittlerer Schulabschluss (MSA) für die dreijährige Ausbildung, der Abschluss beinhaltet dann die Fachhochschulreife oder
  • Abitur, Fachhochschulreife oder entsprechende fachliche Vorbildung für die zweijährige Ausbildung
  • Bewerbung über unser Online-Tool
  • Bewerbungen nehmen wir jederzeit entgegen.

Schulgeld: 95 Euro monatlich

Für Lette-Schüler:innen stellt die Berlinovo je nach Verfügbarkeit Wohnraum zur Verfügung.
Hier gibt es weitere Infos dazu.

Höre hier unseren Podcast LETT’S TALK: „So bewirbst Du Dich für die Ausbildung Metallographie“ mit Schülerin, Antonia Schürmann und Abteilungsleiter, Dr. Volker Hinrichs.

Die Ausbildung wird mit der Bezeichnung “Staatlich geprüfte/r  Technische/r Assistent/in für Metallographie und Werkstoffanalyse” abgeschlossen.

Wie viel verdient man nach der Ausbildung?

Metallographinnen und Metallographen sind sehr gesuchte Fachleute. Das bedeutet, dass es immer auch sehr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt gibt. Das macht sich auch im Gehalt bemerkbar. Die Einstiegsgehälter liegen in der freien Wirtschaft bei rund 3500 Euro brutto monatlich – besonders in Süddeutschland. Im öffentlichen Dienst liegen die Gehälter im TVL zwischen E6 und E9.

Hier eine weitere Episode unseres Podcasts LETT’S TALK  mit dem angehenden Metallographen, Mahmoud Alajjouri, hören.

Um herauszufinden, ob die Ausbildung Metallographie für Dich geeignet ist, führen wir mit Dir ein Gespräch, gerne auch in Begleitung der Eltern. Die Ausbildung startet immer nach den Berliner Sommerferien.

Die Metallographie ist ein Arbeitsgebiet der Werkstoffwissenschaft und bedeutet wörtlich „Metallbeschreibung“. Dieser Beruf wurde im LETTE VEREIN BERLIN vor über 100 Jahren erfunden. Man kann ihn nur am Lette Verein und dem Berufskolleg in Solingen erlernen. Metallograph:in gilt auch als der andere Beruf für Fotograf:innen.

Du findest zum Beispiel heraus, welcher Werkstoff der richtige ist, um Brücken stabil zu bauen oder welches Metall benötigt wird, um Motorräder sicher zu konstruieren.
Als Metallographin und Metallograph beschäftigst Du Dich hauptsächlich mit der Mikrostruktur von Werkstoffen und leistest einen Beitrag in der Qualitätssicherung, Werkstoffprüfung, Werkstoffentwicklung und Erforschung von hochwertigen neuen Werkstoffen oder auch in der Schadensanalyse. Du wirst dann in den Prüflaboren der Industrie, wie der Auto-, Flugzeugindustrie, der Bahn, in der Mikro-Elektronik, Maschinen- oder Turbinenbau sowie in privaten und staatlichen Forschungseinrichtungen beschäftigt. Dazu gehören zum Beispiel die Bundesanstalt für Materialforschung und –prüfung, das Helmholtz-Institut, die Fraunhofer-Gesellschaft, das Max-Planck-Institut oder auch Universitäten sowie Hochschulen.

Deine Stärken und Interessen sollten in folgenden Bereichen liegen.

  • Technik und Naturwissenschaften
  • Spürsinn
  • Spaß an praktischer Arbeit
  • Gute Beobachtungsgabe

Arbeitsplätze werden nicht nur in Deutschland und im deutschsprachigen Ausland, wie Österreich, Schweiz und Liechtenstein angeboten, sondern auch weltweit, zum Beispiel in Singapur.

  • Wenn Du den MSA hast, dauert die Ausbildung drei Jahre. In der dreijährigen Ausbildung erwirbst Du zusätzlich zum beruflichen Abschluss Metallographie auch noch die Fachhochschulreife. Die Abschlussprüfung umfasst schriftliche Klausuren in den drei allgemein bildenden Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik. Außerdem wirst Du in vier berufsbezogenen Fächern und in einer praktischen Übung geprüft.
  • Wenn Du Dein Abitur bereits hast, dauert die Ausbildung zwei Jahre. In der zweijährigen Ausbildung unterrichten wir von den allgemein bildenden Fächern nur Sozialkunde im ersten Ausbildungsjahr; die Fächer Deutsch, Englisch und Mathematik entfallen hier. Die Abschlussprüfung umfasst schriftliche Klausuren in fünf berufsbezogenen Fächern sowie eine praktische Übung.

Probezeit

Das erste Schulhalbjahr gilt als Probezeit. Um die Probezeit zu bestehen, darst Du  in höchstens zwei Fächern mangelhafte Leistungen (‘5’) haben, die zweite ‘5’ muss ausgeglichen werden.

Hast Du am Ende der Probezeit in mehr als drei Fächern mangelhafte Leistungen, kannst Du den ersten Ausbildungsabschnitt freiwillig ein Jahr später wiederholen. Wenn Du am Ende der Ausbildung in keinem abgeschlossenen Fach eine mangelhafte Leistung zeigst, wirst Du zum Examen zugelassen.

Wo findet der Unterricht statt?

Die meisten Fächer und Praktika finden im Lette Verein statt. Einige Praktika finden außerhalb statt, wie zum Beispiel in der Bundesanstalt für Materialforschung (BAM), der Technischen Universität Berlin (TU-B), der Deutschen Gesellschaft für Zerstörungsfreie Prüfverfahren (DGZfP) oder bei einem anderen Kooperationspartner von uns.

Betriebspraktikum

Für fünf Wochen ist während der Ausbildung ein außerschulisches Praktikum teilweise oder ganz während der Berliner Schulferien zu absolvieren. Du machst es entweder in einem Werkstofflabor der Industrie oder einer Forschungseinrichtung. Bei der Praktikumsplatzsuche helfen wir Dir selbstverständlich.
In der dreijährigen Ausbildung findet dieses Praktikum im 2. Ausbildungsjahr über die Osterferien statt.
In der zweijährigen Ausbildung wird es in den Sommerferien zwischen dem 1. und 2. Jahr der Ausbildung absolviert.
Eine Vergütung erfolgt in der Regel nicht oder in geringem Umfang.

Allgemeinbildende Fächer:

  • Wirtschafts- und Sozialkunde
  • Deutsch | Kommunikation*
  • Englisch*
  • Mathematik*
  • Sport | Gesundheitsförderung*

* Nur, wenn Du die Ausbildung in drei Jahren im Lette Verein absolvierst

Fachspezifische Fächer:

  • Arbeitstechniken und Projektmanagement
  • Chemie, Theorie und Praxis
  • EDV
  • Fachenglisch
  • Fotografie
  • Metallkunde, Theorie und Praxis
  • Metallographie
  • Mikroskopie
  • Moderne Werkstoffe, Theorie und Praxis
  • Physik
  • Qualitätsmanagement
  • Technisches Zeichnen | CAD
  • Werkstoffanalyse, Theorie und Praxis
  • Werkstoffprüfung, Theorie und Praxis
  • Werkstofftechnik
  • Zerstörungsfreie Werkstoffprüfung, Theorie und Praxis

Das Berufsfeld Metallographie wurde um 1906 hier im LETTE VEREIN BERLIN entwickelt und wird seitdem fortlaufend aktualisiert. Ursprünglich war es ausschließlich ein Beruf für Frauen. Seit der Einführung des Fachhochschulreife in die Ausbildung interessieren sich auch Männer für diesen Bereich der Werkstoffwissenschaften.

Heute sind nicht nur Metalle Gegenstand der Analyse, sondern auch nichtmetallische Werkstoffe und Werkstoffverbunde aus Metall, Glas, Keramik und Kunststoff. Untersucht wird der Zusammenhang zwischen der Struktur (Gefüge), den Eigenschaften und dem Herstellungsprozess von Werkstoffen und Bauteilen mit dem Ziel, eine gleich bleibende Qualität und Produktsicherheit zu ermöglichen. Die Gefüge eines Werkstoffs können nach der Präparation und der Behandlung mit speziellen Chemikalien erkannt werden, aber selten mit bloßem Auge. Benötigt werden für die Untersuchung unter anderem Geräte, die vergrößern können:

  • Stereomikroskope
  • Licht- und Elektronenmikroskope

Die Ausbildungsinhalte werden regelmäßig den sich ändernden Berufsanforderungen und neuen Untersuchungsverfahren angeglichen. Seit 1987 ist die offizielle Berufsbezeichnung Technische Assistentin und Technischer Assistent für Metallographie und Werkstoffanalyse.

Unsere technische Ausstattung

  • 15 Labore und Unterrichtsräume
  • Schleif – und Poliergeräte
  • Laboröfen
  • digitale und analoge Kleinlast-Härteprüfer
  • zwei Rasterelektronenmikroskope
  • digitale Auflicht- und Durchlichtmikroskope
  • Spektrometer
  • Röntgenfluoreszenzgeräte
  • ATM Qness GmbH
  • Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung
  • Buehler GmbH
  • Block Materialprüfungsgesellschaft GmbH
  • Carl Zeiss AG
  • Cloeren Technology GmbH
  • Deutsche Gesellschaft für Materialkunde e.V.
  • Deutsche Gesellschaft für Zerstörungsfreie Prüfung e.V.
  • dhs Dietermann & Heuser Solution GmbH
  • Elektronen-Optik-Service GmbH
  • Heraeus Kulzer
  • HZB, Helmholtz-Insitut Berlin
  • Imagic AG Digitales Bildmanagement
  • Leica-microsystems
  • Mikro-Kern Mikroskopie-Schulungszentrum Berlin
  • Olympus Deutschland GmbH
  • Struers GmbH
  • Technische Universität Berlin

Das Lette Materials Lab | LML findet seit 2020 am Lette Verein in Berlin statt. An drei Tagen machen die Teilnehmer:innen in diesem Workshop eine Reise durch die erstaunliche Welt der Metalle und Werkstoffe und lernen dabei den Beruf Metallograph:in kennen. In kleinen Gruppen erkunden sie, welche Werkstoffe es gibt und finden im Rahmen einer Schadensanalyse gemeinsam heraus, wie ein defektes Bauteil zu Schaden gekommen ist. Bei ihrer Detektivarbeit werden die Teilnehmer:innen von Profis aus dem Lette Verein und vom Lycee La Fayette aus Clermont-Ferrand unterstützt.

Die Entstehungsgeschichte

Das Lette Materials Lab in Berlin ist die jüngere Schwester des Materials Explorer Camps am Lycee La Fayette in Clermont Ferrand, an dem Kolleg:innen und Schüler:innen aus dem Ausbildungsgang Metallographie im Juni 2017 erstmals teilnehmen konnten. Aus dieser Erfahrung entstand die Idee, einen ähnlichen Workshop am Lette Verein ins Leben zu rufen.

Seitdem nimmt eine Gruppe von Schüler:innen aus der Metallographie als Teamleader jährlich am Camp in Clermont teil. So können sie das frisch am Lette Verein erworbene Fachwissen anwenden und lernen zudem Kolleg:innen aus Wirtschaft, Wissenschaft sowie Bildung kennen. Umgekehrt kommen zum Lette Materials Lab auch immer Schüler:innen und Lehrkräfte aus Frankreich nach Berlin.

Die Idee

Das Konzept beider Camps beruht auf den Ideen des Materials Explorer Camps der American Society of Materials | ASM. In den USA finden schon seit langem jährlich in verschiedenen Städten vergleichbare Workshops mit internationalen Teilnehmer:innen statt.

Eine der engagiertesten Organisatorinnen und Mentorinnen der ASM Education Foundation ist Frauke Hogue, auf die die Initiative zurückgeht, das Lette Materials Lab in Berlin ins Leben zu rufen. Frauke Hogue ist Metallographie-Absolventin des Lette Vereins aus den 1960er Jahren.

Du möchtest beim nächsten Lette Materials Lab mitmachen?
Melde Dich einfach bei unserem Lehrer, Michael Schleicher, an: m.schleicher@letteverein.berlin

Der Austausch wird unterstützt vom Deutsch-Französischen Jugendwerk.

Schüler:innen und Kolleg:innen des Ausbildungsganges Metallographie sind jedes Jahr im Sommer in Frankreich beim englischsprachigen Materials Explorer Camp am Lycée La Fayette in Clermont-Ferrand. Dort begleiten sie mit französischen und US-amerikanischen Metallograph:innen junge Französ:innen in die Welt der Werkstoffprüfung. Als Teil dieses Programms besuchen die Lette-Schüler:innen auch die Werkstofflabore großer metallverarbeitender Firmen in der Umgebung und erfahren dort, wie wichtig metallographisches Wissen für State-of-the-Art 3D-Metalldruck ist. Neben Ausflügen in die Landschaft der Auvergne, steht auch ein Paris-Trip auf dem Programm.

Großzügige Unterstützung

Dieser alljährliche Besuch wird als Teil des Austauschprojekts LML-Materials Explorer Camp vom Deutsch-Französischen Jugendwerk unterstützt. Dies gilt auch für den Gegenbesuch der französischen Schüler:innen und Kollegen beim Lette Materials Lab in Berlin.

Darüber hinaus besuchen kleine Gruppen auch regelmäßig Metallographie-Fachtagungen in Leoben/Österreich oder unternehmen Exkursionen, z.B. nach Manchester (UK).

Unsere Lehrkräfte haben gute Kontakte zu Universitäten in Österreich und zu bekannten Unternehmen in anderen Ländern, wo Absolvent:innen vom Lette Verein jetzt arbeiten. So ergeben sich auch für Lette-Schüler:innen Möglichkeiten, Betriebspraktika im EU-Ausland zu absolvieren. Dies ist auch möglich, weil der Lette Verein am Erasmus Plus Programm der EU teilnimmt. Weitere Infos findest Du hier.

Abteilungsleitung:
Dr. Volker Hinrichs,
v.hinrichs@letteverein.berlin
030-21994-450

Sekretariat: 030 – 21994-111

Zum Kollegium

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