Dipl. Kaufmann Martin Wappler unterrichtet seit November 2016 Wirtschafts – und Sozialkunde im Lette Verein Berlin. Im November 2017 haben neun seiner Schüler*innen aus dem dritten Ausbildungsjahr im Ausbildungsgang „Ernährung und Versorgung“ zum ersten Mal offiziell den „Wirtschaftsführerschein“ bekommen.
Herr Wappler, was ist der Wirtschaftsführerschein?
Es ist ein Zusatzangebot im Rahmen unseres Ausbildungsplans, das von den „Berliner Wirtschaftsgesprächen e.V.“ ins Leben gerufen wurde. Es ist ein Kompaktseminar, das an einem Samstag über acht Stunden geht. Diese Veranstaltung fand in der Hochschule für Wirtschaft und Recht in der Badenschen Straße, gleich um die Ecke vom Lette Verein, statt. Es musste abschließend ein Test absolviert werden, für den es das Zertifikat gab: den Wirtschaftsführerschein.
Was mussten die Schüler*innen dafür tun?
Es gab vier verschiedene Themenblöcke mit je eineinhalb Stunden zu vier verschiedenen Wirtschaftsthemen, die es zu bearbeiten galt: Einkauf und Logistik, Finanzierung, Marketing, Personalverwaltung.
Wozu ist dieser Wirtschaftsführerschein gut?
Entscheidend ist, dass den Schüler*innen hier ein anderes Setting geboten wird. Es ist alles anders, als in der ihnen bekannten Schulsituation. Es gibt neue Referent*innen, einen anderen Ort und einen anderen Zeitrahmen. Durch diese besondere Situation steigt die Aufmerksamkeit. Durch das Kennen lernen externer Fachleute und Praktizierenden aus der Wirtschaft gibt es einen anderen Blick auf das Thema Betriebswirtschaft mit all ihren Anforderungen. Die Referent*innen kamen dieses Mal unter anderem von der Berliner Sparkasse oder dem erfolgreichen Mittelstandsunternehmen „Collonil Schuhpflege“.
Welchen Teil nimmt das Fach Wirtschaft in der Ausbildung ein?
Derzeit sind es zwei Unterrichtsstunden in der Woche. Das Thema nehmen wir ab der Hälfte der dreijährigen Ausbildung auf und damit beschäftigen wir uns dann über eineinhalb Jahre.
Warum ist Ihnen die Teilnahme an solchen externen Veranstaltungen wichtig?
Es ist entscheidend, zu erläutern, WOZU die Kenntnisse in Betriebswirtschaft, wie zum Beispiel der Baustein Marketing, gebraucht werden und nicht nur, WIE einzelne Bausteine funktionieren. Die Rückmeldungen zu dem „Wirtschaftsführerschein“ haben mich bestätigt: Die Schüler*innen fanden diese Veranstaltung super und fühlten sich auch aufgewertet. Darum sind diese Sonderveranstaltungen auch für die Zukunft vermehrt geplant. So werden wir auch weiterhin mit unseren Schüler*innen den „Wirtschaftsführerschein“ machen.